Ein dicker Regentropfen zerplatzt mitten auf dem Auge des Gänseblümchens.
„Autsch, das hat wehgetan!“ „Das kommt davon, wenn man seine Nase immer so hoch trägt.“ kichert das Stiefmütterchen von nebenan. Der Sommerregen hört so schnell auf, wie er begonnen hat.
„Pass doch auf, Du zerquetscht meinen Rock!“ Empört schimpft das Stiefmütterchen auf einen schnaufenden Igel ein, der über die Wiese läuft und mit seiner spitzen Schnauze nach einem Wurm schnappt, der durch den Regen aus der Erde getrieben worden ist. Schmatzend vertilgt der Igel den Wurm. „Welch ein Genuss, so ein delikater Geschmack. Eben ein Regenwurm.“ Eine vorbeifliegende Biene, die das hört, setzt sich auf das Stiefmütterchen, saugt etwas Nektar und fragt „Wie schmeckt ein Regenwurm? Süß wie Nektar? Nach nichts, wie Regen?“
Das Stiefmütterchen, der Igel und die Biene beginnen eine erregte Diskussion. Nur das Gänseblümchen ist still. Es beobachtet einen Schmetterling, der sich in dem spiegelt, was von dem geplatzten Tropfen übriggeblieben ist.
„Gefahr!“ ruft der Igel und rollt sich zur Kugel, die Biene fliegt davon.
Das Stiefmütterchen hört das Gänseblümchen leise sagen „Ich weiß jetzt, wie Wolken schmecken! Ich hab den Schmetterling lachen gehört, als er davongeflogen ist.“